Corona hat unsere Freizeitgestaltung, den Umgang mit der Natur sowie das Bewusstsein für Lebensmittel geprägt. Ob kurz- oder langfristig, das wird die Zukunft zeigen. Sicher ist, dass jeder und jede Teil eines noch nie dagewesenen globalen Ausnahmezustandes war. Und während einige Betriebe nach dem Lockdown ihre Türen nie mehr öffnen werden, haben andere Marktlücken entdeckt und profitieren nun von der fortgeschrittenen Digitalisierung.

Auch an der Landwirtschaft ging Corona nicht spurlos vorbei. Hofläden boomten und so mancher Bauer setzt nun vermehrt auf die Direktvermarktung. Wieder andere haben das Potenzial von gesellschaftlichen Anlässen auf dem Bauernhof erkannt, so zum Beispiel auch die Familie Fankhauser in Baar ZG. Mucca.ch hat mit Karin und Manuela Fankhauser über ihre Inspiration, ihre Erfahrungen und die Auswirkungen von Corona gesprochen.

Wie ist euer „Herz-Projekt“ entstanden?

Für uns ist es ein grosses Privileg, auf einem Bauernhof aufzuwachsen. Man lernt, mit der Natur zu arbeiten, die Tierwelt zu beobachten und entsprechend Verantwortung zu übernehmen. Diese Erfahrungswerte helfen in jeder Lebenslage, auch ausserhalb der Landwirtschaft. Um der Bevölkerung etwas von unseren Werten mitzugeben, haben wir vor zwei Jahren diverse Projekte ins Leben gerufen, die uns sehr am Herzen liegen. Daher auch der Name „herz-projekt.ch“. Unsere Eltern, welche den Bauernhof bewirtschaften, helfen tatkräftig mit und unterstützen uns immer wieder mit ihrem grossen Wissen.

Wie setzt ihr eure Ideen um?

Da wir beide einem Bürojob nachgehen, arbeiten wir viel in der Freizeit von zu Hause aus an den neuen Ideen und Umsetzungen. Dies ist nötig, da wir uns in der Startphase befinden und daher zuerst vieles aufbauen und investieren müssen. Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten haben wir so aufgeteilt, dass die jeweiligen Stärken am besten eingesetzt werden können und so eine abwechslungsreiche Arbeit entsteht. Wir dürfen auch auf die Unterstützung von unserem Umfeld und Freunden zählen. Ohne ihre Freiwilligenarbeit wäre die Umsetzung in diesem Rahmen gar nicht möglich. Gleichzeitig sind dieser Kontakt und der Austausch mit der Bevölkerung auch sehr wichtig, um zu erkennen, wie sich die Bedürfnisse ändern. In der aktuellen Lage sind v.a. eine gesunde Ernährung, einheimische Produkten und Freizeitaktivitäten auf dem Land sehr wichtig.

Weshalb soll man den Bauernhof Neuguet besuchen?

Unseren Hof sehen wir als Begegnungsort an einer wunderschönen Lage nahe der Stadt Zug. Weil uns der Kontakt zu Menschen sehr am Herzen liegt, organisieren wir verschiedene Teamanlässe, Führungen und Kurse. Ein überraschendes Erlebnis mit dem Team fördert kreative und neue Ideen im Alltag. Etwas, das auch besonders jetzt in herausfordernderen Momenten gefragt ist.

Weiter lernen Schulkinder bei uns einen respektvollen Umgang mit Tieren und der Natur und machen viele wertvolle Erfahrungen. Die lehrreiche Auszeit in der Natur wird abgerundet mit dem Besuch im Bauernhofgarten einem feinen Hofznüni.

Alles in allem erhalten die Besucher einen unvergesslichen Einblick ins Hofleben mit vielen Hintergrundinformationen zur Landwirtschaft. Wir ermöglichen ihnen eine Auszeit vom hektischen Alltag und es kann sogar bei anstehenden Hofarbeiten mitgeholfen werden. Als Dank gibt es zum Abschluss eine genussvolle Bauernhof-Mahlzeit.

Was sind die Folgen von Corona?

In der Corona-Hauptphase mussten wir auf viele verschiedene Anlässe und bevorstehende Besuche verzichten, die teilweise schon so gut wie fertig geplant waren. Nebst der verlorenen Zeit gab es somit auch finanzielle Einbussen zu verkraften. Eine Zwangspause gab es auch für Schulklassen, die regelmässig vorbeikommen, den Jass-Event, Firmenanlässe, Kreativkurse, u.s.w.

An dieser Stelle möchten wir aber auch betonen, dass dieser Verzicht dazu geführt hat, dass die Wertschätzung für unsere Arbeit nun umso grösser ist. Die Menschen möchten raus in die Natur und dem Alltag entfliehen. Auch nach zwei Jahren lernen wir so immer wieder Neues dazu und entwickeln fortlaufend neue Projekte. Und eines ist klar: Was immer wir auch tun, es kommt von Herzen.

Weitere Infos zum Bauernhof Neuguet der Familie Fankhauser gibt’s auf dem Profil (hier klicken) oder direkt auf der Homepage www.herz-projekt.ch

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