Der Feusisgarten – ein Juwel in Feusisberg
Das ist sie, eine der schönsten einspurigen Strassen der Schweiz! Sie führt zum Feusisgarten, ein ehemaliges Kurhaus in Feusisberg. Eine Perle mit Blick über den ganzen Zürichsee. Für Autos ist hier Sackgasse, weiter geht es nur für Bewohner der umliegenden Bauernhöfe. Entsprechend ruhig ist es, die Natur ist hier noch intakt und für Spaziergänger ist der Feusisgarten ein nahe gelegenes Paradies. Für das Wohl der Gäste sorgt das Restaurant La Vista mit italienischen Spezialitäten - ein Geheimtipp, um von der Terrasse aus den Sonnenuntergang zu sehen.
In der Region ist das Gebäude mit seiner speziellen Bauart weitherum bekannt. Es ist das letzte noch erhalten gebliebene Kurhaus aus dem 19. Jahrhundert. Eine Zeit, in der das Dorf Feusisberg als Luft- und Molkekurort bekannt war. Als im Jahr 2019 das Gebäude im Auftrag eines Westschweizer Unternehmers für den Bau von Luxus-Wohnungen abgerissen hätte werden sollen, setzte sich die IG Pro Feusisgarten mit einer Unterschriftensammlung erfolgreich dafür ein, dass das Kurhaus unter Schutz gestellt wird. Danach ist Ruhe eingekehrt und der Feusisgarten ist immer noch ein Ort des Stillehaltens, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.
Frisches vom Feusisgarten
Im Naherholungsgebiet stehen viele Bauernhöfe, die ihre Spezialitäten frisch ab Hof verkaufen. Zum Beispiel gibt es im Sommer frische Kirschen. Viele davon hängen an sehr hohen und alten Bäumen. Es sind Sorten, die es nirgends mehr zu kaufen gibt. Sie sind dunkelschwarz, zuckersüss und richtige Geschmacksbomben. Später gibt es dann auch Zwetschgen, Äpfel, Birnen und natürlich auch Süssmost direkt vom Hof zu kaufen.
Ein respektvolles Miteinander ist wichtig. So schätzen es die Bauern sehr, wenn ihre Wiesen sauber bleiben und beim Bestaunen der schönen Aussicht nicht vergessen geht, den Abfall korrekt zu entsorgen und den Hundekot aufzunehmen. Die Parasiten im Hundekot können zum Tod anderer Tiere führen, wenn sie über das Gras in die Nahrungskette gelangen. Zum Glück kennen viele Leute diese Gefahr und halten sich auch an die gesetzliche Leinenpflicht. Wir sagen DANKE!
Neues Projekt: Kurhotel Feusisgarten
Ein Ärztehaus, 60 Hotelzimmer, Therapieräume, Schwimmbad, Whirlpool und 18 Wohnungen. Am 5. Juli berichtete das Höfner Volksblatt über das neu geplante Projekt: das Kurhotel Feusisgarten (Artikel hier abrufbar). Mit dem Komplex aus mehreren Gebäuden und einem Spa-Pavillon wollen Investoren - vertreten durch Sven Schatt (siworks) - in Zusammenarbeit mit der Christian Eck Architektur GmbH Gäste aus aller Welt anlocken. Das Restaurant mit rund 100 Sitzplätzen bleibt bestehen und wird einen Stock runter ins EG versetzt. Auf der neu überbauten Fläche, die ungefähr 5x grösser ist als das bisherige Gebäude, sollen die vielen Kurgäste und ihre Angehörigen, Ärzte und Therapeuten, das Personal, Restaurant- und Spa-Besucher genügend Platz finden. Zudem werden rund 200 Parkplätze im UG zur Verfügung gestellt. Auch ein Grillplatz und ein öffentliches WC sind geplant.
Einsprache gegen Gestaltungsplan
Das neue Multi-Ressort ist nicht zonenkonform, der Gestaltungsplan weist Fehler und Widersprüche auf und wichtige Abklärungen mit Direktbetroffenen wurden nicht oder nur ungenügend vorgenommen - zum Beispiel hinsichtlich Gewässerschutz oder der offensichtlich nötigen Strassenerweiterung auf zwei Spuren mit Trottoir. Dies sind nur wenige Punkte, die zehn Direktbetroffene am geplanten Kurhotel bemängeln, wie das Höfner Volksblatt am 24.07.2024 schreibt (Artikel hier abrufbar).
Die zehn Direktbetroffenen sorgen sich, dass es für die einheimische Bevölkerung mehr Nachteile als Vorteile bringt, z.B. viel mehr Leute im Dorf, mehr Verkehr, Umweltschäden durch Littering. Wenn es nach den Investoren geht, soll das Restaurant für die Öffentlichkeit, das sich aktuell im 1. Stock mit grandioser Aussicht befindet, ins EG verlegt werden. Der 1. Stock würde neu nur noch für Hotelgäste zur Verfügung stehen. Der Gemeinderat Feusisberg muss nun die Einsprache prüfen.
Die IG Pro Feusisgarten hat in einer Medienmitteilung ausserdem festgestellt, dass mehrere Versionen des Gestaltungsplans existieren, wobei im offiziell aufgelegten Gestaltungsplan beispielsweise die Gebäude allesamt grösser sind und Dachterrassen gebaut werden sollen. Eine Vielzahl der Seiten entspricht nicht den Dokumenten, die vom Gemeinderat und von der Grundeigentümerin abgesegnet wurden und es stellt sich die Frage, ob Betrug oder absichtliche Täuschung vorliegt. Ausserdem kritisiert die IG Pro Feusisgarten, dass das bestehende Gebäude nur noch gefühlt 10% der Überbauung ausmacht und erst nach der Baufertigstellung unter Schutz gestellt werden soll. Sie befürchtet, dass es abgerissen werden muss, nachdem rundherum bis zu zehn Meter (zwei Tiefgaragen-Stockwerke) in die Tiefe gebohrt und direkt an das Haus gebaut wurde.