Synthetische Farben stehen unter Verdacht, allergieähnliche Reaktionen auszulösen. Ein guter Grund, die Eier vom Hof mit Farben aus der Natur zu verschönern. Ob mit Muster, einfarbig oder bedruckt: Mit unseren Tipps wird jedes Osternest zum Hingucker.

Farbenfrohe Pflanzen

Für farbige Eier braucht es immer einen Sud, in den die Eier gelegt werden und so die Farbe annehmen. Werden sie direkt im Sud gekocht (ca. 10min), ist die Farbe intensiver. Die Pflanzenteile kann man entweder entfernen (ergibt unifarbene Eier) oder im Wasser lassen, was interessante Muster ergeben kann. Und das alles mit natürlichen Farbtönen!

Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. So verschieden unsere heimischen Pflanzen sind, so vielfältig sind auch die möglichen Farbkombinationen. Wer den Eiern einen schönen Glanz verpassen will, reibt sie nach dem Färben mit Speiseöl ab, wenn sie noch warm sind.

Rot: Für ein zartes Rot sorgen Zwiebelschalen. Ein sattes Rot gibt es mit frischen Randen (Rote Beete) oder deren Saft. Die geschälten Randen werden 40min lang gekocht, bevor man die Eier reinlegt, die so rot bis violett werden. Die Farbe wird intensiver, je länger sie im Sud bleiben.
Wer rostrote Eier bevorzugt, ist mit Krappwurzeln gut bedient. Krappwurzeln sind in Drogerien erhältlich und man braucht etwa 50g. Zuerst übergiesst man sie mit zwei Liter Wasser und weicht sie über Nacht ein. Nach dem Absieben legt man die Eier in die Krappflüssigkeit und füllt den Behälter mit dem heissen Kochwasser auf. Je nachdem, wie lange die Eier im Farbbad abkühlen, desto roter werden sie.

Lila: Nach dem Kochen werden die Eier in Heidelbeersaft gelegt, der schnell färbt. Nach einer halben Stunde sind die Lilatöne schon dunkel. Danach werden die Eier mit Haushaltspapier vorsichtig trocken getupft.

Gelb: Kurkuma ist das Zauberwort. Das goldgelbe Gewürz wird in der Ayurvedischen Medizin bei Magen-Darm-Problemen eingesetzt und eignet sich auch hervorragend fürs Färben der Ostereier. Für die Ostereier werden ca. 10 g Kurkumapulver (1 TL) in einem halben Liter Wasser zehn Minuten lang gekocht. Wer die Eier gleich mitkocht, erhält dunkelgelbe Eier. Hellgelb werden sie, wenn man die Eier separat koch und erst dann in den Sud gibt.

Orangegelbe Eier gibt es mit Karotten, die man klein schneidet und 30-40 min lang kocht. Klein geschnitten werden rund 250 gr Karotten in einen Liter Wasser gegeben und 30-40 min gekocht.

Blau: Von den Beeren eignen sich Holunderbeeren und Heidelbeeren besonders gut.
Spitzenreiter ist aber der Blaukabis (Rotkokohl). Guter Nebeneffekt: Den Kabis kann man danach als Gemüse servieren. Für blaue Ostereier schneidet man 1.5 kg Rotkabis und kocht die kleinen Stücke mit 1.5 Liter Wasser in einer grossen Pfanne auf für 25 min. Danach wird der Sud in ein Gefäss abgesiebt. 1 EL Weissweinessig dazugeben. Dann die Eier kochen und noch heiss in den warmen Kabissud legen. Die Eier beginnen nach einer Stunde, die Farbe anzunehmen. Wer sie ganz dunkel möchte, legt sie über Nacht im Sud in den Kühlschrank.

Grau: Steinfarbene Eier ergeben sich, wenn man zum oben beschriebenen Rotkohlsud noch 1 dl Heidelbeersaft hinzugibt. Wer dann noch mit weisser Farbe (z.B. Kreide) weisse Striche darauf zeichnet, lässt die Eier wie richtige Steine vom Flussufer aussehen.

Grün: Beliebt sind Spinat, Petersilie und Brennnesseln. Etwa 300 g Spinat werden mit Wasser bedeckt etwa 40 min lang gekocht und ergeben so einen grünen Sud. Alternativ können mit Rotkabis gefärbte, blaue Eier in einem Kurkuma-Sud umgefärbt werden. Dafür wird 1 TL Kurkuma in einem halben Liter Wasser aufgekocht und in ein Gefäss gefüllt. Weil Kurkuma schnell färbt, sollten die blauen Eier nur kurz hineingelegt werden.

Braun: Mit Kaffeesatz oder frischem Kaffeepulver in heissem Wasser ergeben braune Eier. Dunkelbraun werden sie, wenn man in den Sud noch Zwiebelschalen gibt.

Ostereier mit Muster

Einzigartige Muster und Formen kann man mit einfachen Haushaltmitteln auf die Ostereier zaubern. Dafür werden die Gegenstände jeweils vor dem Eintauchen in den Sud an den Eiern angebracht und erst entfernt, wenn die Farbe getrocknet ist. Damit die Farbe besser haftet, wischen einige die Eier vorher mit Essig ab, was die Eierschale aufraut.

Zum Beispiel ergeben Gummibänder (Gummiringe), die man um die Eier wickelt, schöne Ringformen.

Auch Pflanzen geben sehr schöne Abdrücke. Dafür wird z.B. ein Kleeblatt auf der Vorderseite angefeuchtet und mit der feuchten Seite auf das Ei gedrückt, sodass es gut haftet. Nun wird eine nicht mehr benötigte Nylonstrumpfhose auf einer Seite zugeknöpft (z.B. Fussspitze) und an der offenen Seite übers Ei gezogen. Dabei soll die Pflanze nicht verrutschen. Der Strumpf wird nun gedehnt, glatt gestrichen und auch auf der zweiten Seite zugeknotet. Nach dem Eintauchen in den Sud wird die Stelle mit dem Blatt kalt geföhnt und das Blatt abgezogen. Fertig ist das organische Muster.

Quelle:

Betty Bossy: Ostereier natürlich färben