100 Billionen davon befinden sich im Darm, mehr als der Körper Zellen hat. Zusammen machen sie rund zwei Kilogramm unseres Körpergewichts aus. Das Darm-Mikrobiom und seine Auswirkungen auf die Gesundheit wurde lange vernachlässigt. Doch seit einiger Zeit gibt es einen regelrechten Hype um die unzähligen Bakterien in unserem Darm. Sie helfen beim Verdauen, produzieren Vitamine und verdrängen zusammen krankmachende Keime. Sind sie zufrieden, soll es uns prächtig gehen. Sogar für positive Auswirkungen auf Krankheiten wie Diabetes oder Depressionen wird ein intaktes Mikrobiom verantwortlich gemacht. Es soll sogar Kilos purzeln lassen!

Die Schwangerschaft und die ersten drei Jahre sind entscheidend für die Entwicklung des Mikrobioms.

Dem Artensterben entgegenwirken

Er möchte Stuhlproben aus aller Welt in einem Schweizer Bunker einlagern, um die Vielfalt der Darmbaktieren für die Nachwelt zu erhalten. Laut Adrian Egli der Universtität Zürich findet weltweit ein regelrechtes “Artensterben” statt. Im Interview mit “SRF Puls” betont der Mikrobiom-Forscher die Wichtigkeit der Bakterien. Schon während der Schwangerschaft hat die Ernährung der Mutter einen Einfluss auf das Immunsystem und die Psyche des Kindes. Erst mit dem dritten Lebensjahr ist die Entwicklung der Darmflora abgeschlossen. Danach ist eine Einflussnahme nur noch begrenzt möglich.

Abwechslung macht den Unterschied

Zu empfehlen ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Gemüse und naturbelassenen Lebensmitteln. Vermieden werden sollten hingegen Fertiggerichte und ballaststoffarmes Fast-Food.
Und immer wichtig: nicht übertreiben. Das Zauberwort heisst “Abwechslung“. Denn wer sich jetzt wie die Probandin in der SRF-Sendung Einstein htps. vegetarisch und glutenfrei ernährt, riskiert ein eintöniges Mikrobiom wie im oberen Teil der Grafik. Erst nachdem sie mehrere Wochen bewusst kalziumreiche Lebensmittel (z.B. Milch, Käse, Quark, Joghurt) in ihren Speiseplan eingebaut hat, kam die ganze Vielfalt zum Vorschein.

Alles in Massen

Die Grafik zeigt die Veränderung des Mikrobioms einer Probandin, die sich vorher vegetarisch und glutenfrei ernährte. Erst durch mehr Abwechslung im Speiseplan, u.a. mit Milchprodukten, wurde das Mikrobiom innert weniger Wochen ausgeglichener, was an den vielen farbigen Balken zu erkennen ist.

Wer also die Grösse der Portionen im Griff hat, den Darm somit nicht überfordert, und sich ausgewogen ernährt, ist auf gutem Weg zu einem florierenden Mikrobiom.

Mehr zum Thema “Wie man sich schlank isst” gibt’s im passenden Blog von Mucca.ch: Wie man sich schlank isst – Mucca.ch

Quellen:

SRF-Sendung “Puls” vom 09.01.2023: Puls – Hoffnungsträger Mikrobiom – Gesunder Darm, gesunder Mensch? – Play SRF

SRF-Sendung “Einstein” vom 24.09.2020: Einstein – Besser leben dank gesundem Darm – Play SRF