Klein und süss, gross und fleischig, rot oder schwarz: Kirschen sind vielseitige Alleskönner. Meist hangen sie in Gruppen versteckt unter den Blättern. Dort werden sie immer dünkler, bis sie schliesslich runterfallen. Um sie vor diesem schmerzhaften Sturz zu bewahren, werden sie meist jedoch schon vorher direkt vom Baum gepflückt. Mit einem „Chratte“ (geflochtener Korb, den man sich mit einem Gurt um die Hüfte hängt) geht es Tritt für Tritt die Leiter hoch in Richtung Baumwipfel. Um die empfindlichen Kirschen zu pflücken, ist nicht nur Gleichgewicht gefragt, sondern auch ein möglichst beweglicher Oberkörper. Schon manch einer hat es dabei übertrieben und die Leiter unter den Füssen verloren. Das kann ganz schön böse enden!

Kirschen sind nicht nur zum Essen da

Während einige mit ihnen Ohrschmuck basteln, messen sich andere im „Chriesistei-Spucke“. Wer meint, dass er die kleinen Steine am weitesten spucken kann, kann sein Können an der Schweizer Meisterschaft unter Beweis stellen. Für Unterhaltung ist sicher gesorgt!
Wer die Steine lieber runterschluckt, muss keine Angst haben, in meinem Bauch ist auf jeden Fall noch kein Baum gewachsen. Kirschen sind übrigens auch dafür bekannt, dass sie dank den zahlreich vorhandenen Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen die Verdauung unterstützen. Auch Vitamin C ist reichlich in ihnen enthalten, sie müssen dafür aber möglichst frisch sein, am besten direkt vom Baum.

Und schliesslich darf natürlich auch der Kirsch nicht fehlen. Denn gerade weil die Früchte so empfindlich sind – Frost vertragen sie nicht, heftiger Regen lässt sie aufplatzen, die asiatische Kirschessigfliege hat in den letzten Jahren für Totalausfälle gesorgt – können nie alle verkauft werden. Um sie trotzdem verwerten zu können, landen sie ohne Stiel in einem Fass und werden dann zu Kirschwasser gebrannt. Für einen Liter hochprozentigen Alkohol braucht es rund 10 Kilo Früchte. Zum Vergleich: In sehr guten Jahren trägt ein Baum bis zu 100 Kilo Kirschen.

Ob nun in flüssiger Form oder frisch vom Baum: Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte und eine Frucht sucht, die es sogar an Schweizer Meisterschaften geschafft hat, trifft mit „Schwiizer Chriesi“ voll ins Schwarze.

Chriesiwähe

Mit 800 Gramm frischen Kirschen gibt es eine feine Chriesiwähe (Kirschenwähe). Wie sie zum Hingucker wird, erfahren Sie im Video.

  • 1 Kuchenteig à ca. 270 g
  • 40 g Haselnüsse gemahlen
  • 800 g Kirschen

Die Wähe kommt für 15 min bei 180°C und Umluft in den Ofen.

  • 3 Eier (oder 2 grosse)
  • 2 EL Zucker
  • 2 dl Vollrahm

Die Wähe kommt ein zweites Mal für 15 min bei 180°C und Umluft in den Ofen. Abkühlen lassen. Garnieren (z.B. mit Zitronenmelisse). Fertig ist die Kirschenwähe.

En Guäte!

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