Ob als Suppe, auf dem Grill oder zu einem Gesicht geschnitzt: So viele unterschiedliche Kürbisse es gibt, so vielfältig sind auch ihre Verwendungszwecke. Auch punkto gesunder Inhaltsstoffe hat der Kürbis viel zu bieten.

Mit nur 27 Kalorien pro 100 Gramm Fruchtfleisch ist das Herbstgemüse nicht nur ein gesunder Sattmacher. Auch Beta-Carotin (Schutzstoff für die Zellen, antioxidativ), Mineralstoffe (v.a. Kalium, Magnesium, Eisen, Kalzium) und sättigende Ballaststoffe sind in grossen Mengen enthalten.

Als gesunder Snack für zwischendurch bieten sich zudem Kürbiskerne an, aus denen u.a. Öl hergestellt wird. Sie sind reich an ungesättigten Omega-6-Fettsäuren und entzündungshemmend. Um sie selbst zu rösten, müssen die Kerne zuerst vom faserigen Fruchtfleisch getrennt und dann für ein paar Stunden getrocknet werden. Anschliessend werden sie im Backofen (ca. 10 min bei 160°C Umluft, alle 5 min wenden) oder in der Bratpfanne geröstet (mit Olivenöl und Gewürzen mischen, Pfannenboden vollständig mit Olivenöl bedecken und dann bei hoher Hitze Deckel drauf,  bis die hellen Schalen aufploppen).

Kürbisse kochen

Der Fantasie sind mit Kürbissen keine Grenzen gesetzt! Während Zierkürbisse in allen Farben zur Dekoration verwendet werden, passen die mehrere Wochen haltbaren Speisekürbisse in so gut wie jedes Gericht – von der Suppe über die Hauptspeise bis zum Dessert. Von den weltweit rund 800 Arten sind folgende Kürbisse am häufigsten anzutreffen: Muskatkürbis, Butternut, Hokkaido-Kürbis, gelber Zentner.

Es gibt nicht DEN Kürbis für DAS Gericht. Je nach Geschmacksvorliebe und Rezept können unterschiedliche Arten verarbeitet werden. Für eine Kürbissuppe beispielsweise werden häufig Butternut (nussig, buttrig, leicht süss) oder Hokkaido-Kürbisse (aromatisch, leicht nussig) gewählt.

Es gibt unzählige Rezepte für Kürbissuppen und dementsprechend variieren die Zubereitungszeiten. Wenn es schnell gehen muss, bietet sich das folgende sehr einfache Rezept an (als Hauptspeise für 2-3 Personen):

  • 2 Zwiebeln
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 Butternut-Kürbis

Die Zwiebeln und die Knoblauchzehen werden fein gehackt und im Olivenöl angebraten. Dann kommt der in kleine Stücke geschnittene Kürbis hinzu (im Gegensatz zum Hokkaido-Kürbis wird der Butternut vorher geschält). Alles zusammen wird ca. 10 min in der Pfanne belassen, bis der Kürbis genug weich für den Pürierstab ist. Nach dem Pürieren der Masse kommen noch Wasser (je mehr Flüssigkeit, desto weniger cremig), Gemüsebouillon und nach Belieben Gewürze (z.B. Curry) in die Pfanne. Abgeschmeckt werden kann die Suppe anschliessend noch mit wenig Rahm oder Kokosmilch.

Etwas mehr Zutaten und Zeit beansprucht das nächste Rezept (gibt ca. 2 Liter Suppe):

  • 2 Zwiebeln
  • 3 Knoblauchzehen
  • 4 Karotten
  • 1 Butternut-Kürbis
  • 3 cm Ingwer
  • 1/2 Apfel
  • Wasser mit Buoillon und 1 TL Currypulver
  • Saft von 3 Orangen

Zwiebeln und Knoblauch fein schneiden und im Olivenöl anbraten. Danach die ebenfalls fein geschnittenen Karotten und den Kürbis beigeben und andünsten, mit wenig Wasser ablöschen und danach den Ingwer und den Apfel beigeben. Weiter auf mittlerer Stufe kochen lassen, bis  alles weich genug für den Pürierstab ist. Nach dem Pürieren mit dem Wasser, Bouillon und Curry verdünnen. Orangensaft hinzugeben, alles aufkochen. Fertig 

Wissenswertes zu Halloween

Seinen Ursprung hat Halloween oder All Hallows Eve in Irland. Mit dem keltischen Neujahrsfest “Samhain” (Ende des Sommers) wurden die Ernte und der Beginn des Winters gefeiert. Die Kelten glaubten, dass an diesem Vorabend des 1. Novembers die Tore zur Unterwelt offen stehen. Bis heute ist unklar, was genau in dieser Nacht jeweils passierte. Die Geschichten reichen von totenähnlich verkleideten Menschen bis zu gewaltigen Feuern, die entzündet wurden, um böse Geister zu vertreiben. Durchgesetzt hat sich jedoch die Version mit der Kürbislaterne und den Süssigkeiten: Die Toten, die in dieser Nacht auf der Erde wandelten, um ihre Verwandten zu besuchen, wurden mit Süssigkeiten und Lichtern willkommen geheissen. In die USA kam Halloween übrigens erst im 19. Jahrhundert mit den irischen Einwandern, die ihre Bräuchte mitbrachten und pflegten.

Und wer sich nun fragt, wie der geschnitzte Kürbis zum Sinnbild von Halloween wurde, der liest am besten die Legende von Jack oLantern, einem irischen Hufschmied und Trunkenbold. Weil man Jack nach seinem Tod weder im Himmel noch in der Hölle aufnehmen wollte, erhielt er vom Teufel ein Stück Kohle, um mit diesem Licht auf ewig zwischen den Welten wandern zu können. Die Kohle legte Jack in eine ausgehöhlte Rübe, die ihn als Laterne nun auf seiner ewigen Reise begleitet. Weil es aber in den USA nur wenige Rüben gab, nutzten die ausgewanderten Iren stattdessen Kürbisse.

Kürbisse schnitzen

Kürbisse können mit einem scharfen und spitzen Messer ganz einfach geschnitzt werden. Dafür wird zuerst der Deckel oben mit einem runden Schnitt entfernt und der Kürbis mit einem Löffel ausgehöhlt. Anschliessend kann man auf der Aussenseite das Gesicht mit einem Filzstift malen und danach der Linie mit dem Messer entlang schneiden. Es gibt dafür übrigens spezielle Kürbis-Schnitzmesser.

Damit das Kürbisschnitzen zu einem speziellen Erlebnis für die ganze Familie wird, bieten mittlerweile auch viele Bauernbetriebe Schnitzkurse an. Auf dem Bächlihof in Jona SG oder dem Juckerhof in Seegräben ZH steht der Monat Oktober ganz im Zeichen des Kürbis: Vom Schnitzfestival über die Schweizer Meisterschaft im Kürbiswiegen bis hin zu Degustationen ist alles dabei.

Und denken Sie daran: Herbst ist Kürbiszeit. Und in der Saison schmecken sie nicht nur besser, sondern sind auch gesünder für Mensch und Umwelt.

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