Am Freitag ging das fünftägige Treffen „Smile for Future“ in Lausanne zu Ende. 450 Klima-Aktivisten aus aller Welt nahmen daran teil und einigten sich auf drei Kernforderungen. Den Abschluss bildete ein Protestzug von 2500 Menschen durch die Stadt am Genfersee. In diesem Artikel erfahren Sie unter anderem, wie auch Sie mit dem Wahl der richtigen Lebensmittel zum Klimaschutz beitragen können.

Forderungen für die Zukunft

Damit auch die künftigen Generationen ein lebenswertes Leben auf der Erde führen können, ist ein Umdenken verknüpft mit sofortigen Massnahmen erforderlich. Folgende drei Ziele sollen dadurch gemäss den Forderungen der Klimaaktivisten erreicht werden:

  1. Die Klimagerechtigkeit und -gleichheit muss gewährleistet werden
  2. Der globale Temperaturanstieg bleibt (verglichen mit dem vorindustriellen Niveau) unter 1,5 Grad
  3. In der Klimapolitik sollen die besten verfügbaren wissenschaftlichen Arbeiten berücksichtigt werden

Inwiefern – und vor allem wie schnell – die Politiker aus aller Welt auf diese Forderungen eingehen, ist unklar. Wichtig ist aber, dass jede und jeder Einzelne etwas um Schutz des Klimas beitragen kann – und zwar sofort.

Was ich fürs Klima tun kann

1. Weniger Lebensmittel wegwerfen

Zwischen 25 und 30 Prozent aller produzierten Lebensmittel landen im Abfall. Das sind rund 2,6 Millionen Tonnen Esswaren, die in der Schweiz jährlich weggeworfen werden. Das Tragische: Zwei Drittel davon wären vermeidbar, davon werden 43 Prozent durch die Lebensmittelindustrie und 28 Prozent durch private Haushalte verschuldet. Und das Klima leidet mit, denn die Verschwendung trägt nicht nur massgeblich zur CO2-Bilanz bei, auch Monokulturen wie Soja werden immer häufiger und sind mitverantwortlich dafür, dass jedes Jahr Tropenwälder von der Grösse Sri Lankas verschwinden, die das schädliche Kohlendioxid absorbieren könnten.

Um als Privatperson bewusster mit dem Essen umzugehen, helfen folgende Tricks:

– nicht hungrig einkaufen: Spontankäufe, die dann doch nicht gegessen werden, lassen sich so vermeiden

– richtig lagern: Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Käse, Speisereste, Eier, Butter sowie die meisten Obst-und Gemüsesorten bleiben im Kühlschrank am längsten frisch. NICHT in den Kühlschrank gehören: Brot, Tomaten, Auberginen, Avocados, Speiseöle sowie die meisten Südfrüchte. Kartoffeln und Zwiebeln brauchen einen trockenen, dunklen Ort. Äpfel und Tomaten sollten separat gelagert werden, weil sie Ethylengas ausströmen und somit andere Obst- und Gemüsesorten schneller reifen lassen.

– Während Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum oft noch problemlos geniessbar sind (unbedingt zuerst schauen, riechen und schmecken!), sollten Produkte mit Verbrauchsdatum nach Ablauf entsorgt werden. Als leicht verderblich gelten z.B. zerkleinertes rohes Fleisch, Geflügel oder vorgeschnittene Salate.

2. Den Fleischkonsum reduzieren

Nach Angaben des Weltklimarates (IPCC) hat sich der weltweite Fleischkonsum in den letzten 60 Jahren mehr als verdoppelt. Dies hat einen immer höheren Ausstoss von klimaschädlichen Gasen zur Folge. Alleine in der Schweiz müsste für das Erreichen der Klimaziele laut Greenpeace der Fleischkonsum bis 2050 um 70-90 Prozent reduziert werden.

Der erhöhte Fleischkonsum war u.a. mitverantwortlich dafür, dass immer mehr Boden in einer beispiellosen Geschwindigkeit für die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln umgenutzt wurde, was auch die Rodung des Regenwaldes als wichtiger CO2-Speicher beschleunigte. Hinsichtlich der steigenden Bevölkerungszahl, dem Schwinden des fruchtbaren Bodens (siehe auch Blog-Artikel) und dem Rückgang der Biodiversität stellt sich die Frage, wie die Menschheit in Zukunft ihre Ernährung sichern wird, denn die heutige Art und Weise der Lebensmittelproduktion wird irgendwann an ihre Grenzen stossen.

3. Regional und saisonal einkaufen

Obwohl hierzulande selbst eine grosse Vielzahl von Früchten und Gemüse angebaut werden kann, finden sich in den Regalen der Lebensmittelhändler oft Esswaren aus aller Welt. Einige Fertigsalat-Packungen enthalten sogar Salate aus drei oder mehr verschiedenen Ländern. Zugleich sind Fertigsalate trotz dem enthaltenen Gas oft mit zu vielen Keimen belastet, wie diverse Tests ergaben. Doch nicht nur der Transport per Flugzeug aus aller Welt in die Schweiz ist extrem belastend fürs Klima, sondern auch nicht saisonale Lebensmittel verursachen einen ordentlichen CO2-Fussabdruck. Die Gewächshäuser, egal ob in der Schweiz oder im Ausland, werden mit fossilen Brennstoffen geheizt, da spielt auch die Regionalität nur noch eine untergeordnete Rolle.

Fazit: Es ist nicht nur wichtig, auf das Herkunftsland zu achten, sondern auch die Saisontabelle zu berücksichtigen. Am besten kauft man das Essen direkt beim Produzenten zu fairen Preisen. Frisch vom Baum/ Feld enthalten die Lebensmittel nicht nur mehr gesunde Inhaltsstoffe als ihre unreif gepflückten Pendants, sie belasten auch die Umwelt weniger dank kurzen Transportwegen und dem Kauf während der Saison.

Unabhängig davon, wie sich die Klimapolitik entwickelt und vor allem mit welcher Geschwindigkeit, kann jede und jeder Einzelne von uns etwas Gutes für die Umwelt tun.

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