Urban Gardening macht’s möglich! Während in der Schweiz immer mehr landwirtschaftliche Nutzfläche verbaut wird, wird in den Städten der graue Balkon zu einer grünen Oase umfunktioniert. Weg von der Hektik des Alltags, hin zum eigenen Gemüse – natürlich ohne Pestizide und lange Transportwege.

Alte Tradition neu belebt

Der urbane Gartenbau ist kein Phänomen der Neuzeit: Bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts war es aufgrund ungenügender Transportmöglichkeiten nicht möglich, Früchte und Gemüse über weite Distanzen zu transportieren. So blieb der städtischen Bevölkerung nichts anderes übrig, als die vorhanden Grünflächen für den Anbau von Früchten und Gemüse zu nutzen. Insbesondere in den Kriegs- und Nachkriegszeiten wurde jedes Fleckchen Erde genutzt, um die Menschen ernähren zu können und möglichst unabhängig zu bleiben. Die Industrialisierung der Landwirtschaft und die Verstädterung haben Nahrungsmittelproduktion und Stadtbewohner seither immer mehr voneinander entfernt. Doch nun gewinnen grüne Flächen, die Biodiversität sowie der bewusste Umgang mit Lebensmitteln endlich wieder an Bedeutung.

Die Fläche maximieren

Zu wenig Platz auf dem Balkon? Kein Problem! Vertikale Gärten sind die Lösung. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Aus Paletten werden Pflanz-Beete für die Wand gebastelt, aufeinander gestapelte Kunststoffgefässe in verschiedenen Grössen ergeben eine Kräuter-Pyramide, oder wie wäre es mit bepflanzten Konservendosen, die an der Wand aufgehängt werden? Wer Kreativität nicht zu seinen Stärken zählt, tut sich auch gut mit dekorativen Hänge-Ampeln und Töpfen, die mit bunten Blumen oder Hängeerdbeeren bepflanzt werden können. In Kombination mit einer gemütlichen Sitzecke und einem Grill wird das grüne Kunstwerk vollendet.

Tipps für die Praxis

Was pflanze ich wo? Grundsätzlich sind alle Pflanzen, die gut in engeren Verhältnissen gedeihen, für vertikale Gärten geeignet.
Viel Sonne benötigen vor allem mediterrane Kräuter, z.B. Rosmarin, Thymian, Salbei, Basilikum. Am besten gedeihen sie auf der Südseite des Balkons. Eine Menge Wärme und Licht brauchen auch Tomaten, Gurken und Peperoni (Paprika).
Für halbschattige Standorte (west-und ostseitig ausgerichtete Balkone) eignet sich Blattgemüse wie Salate, Mangold und Spinat, aber auch Hortensien oder Fuchsien.
Und wenn Sonnenstrahlen die Ausnahme sind, sollten auch Pfefferminze, Waldmeister sowie Walderdbeeren und dekorative Farne zufriedenstellend gedeihen.

Und zu guter Letzt: die Erde. Damit die Pflanzen gut gedeihen, ist die Verwendung der richtigen Erde essentiell. Hier ein Überblick:
-für Gemüse und Beeren: Gemüseeerde oder mit Kompost angereicherte Pflanzerde
-für mehrjährige Obst- und Laubbäume: Dachterrassen- oder Kübelpflanzen-Erde
-für mediterrane Kräuter: Kräutererde
-für Blumen- und Hängeampeln: Geranien- oder Blumenerde

Viel Spass beim Ausprobieren!

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