Mehr als 350 Bauernfamilien aus allen Ecken der Schweiz öffnen am 1. August ihre Tore und laden zum Geniessen ein. Der Brunch am Nationalfeiertag ist schon fast zur Tradition geworden. Auch bei der Familie Schwarz aus Thunstetten BE steht die letzte Juli-Woche ganz im Zeichen des 1. Augusts: Es wird dekoriert, gebackt und gekocht, was das Zeug hält. All dies, um den mehreren Hundert Gästen, die den „Geburtstag der Schweiz“ auf dem Brotheiteri-Hof verbringen, einen unvergesslichen Morgen bieten zu können.

Weshalb wir den 1. August feiern

Gestützt auf den Bundesbrief von 1291 hat der Bundesrat im Jahre 1899 den 1. August zum Nationalfeiertag erklärt. In diesem Brief sichern sich die innerschweizerischen Talgemeinschaften Uri, Schwyz und Unterwalden gegenseitige Hilfe und Unterstützung. Der Bundesbrief als sozusagen „älteste schweizerische Verfassung“ war für den nationalen Zusammenhalt im demokratischen Bundesstaat förderlich. Er symbolisierte eine jahrhundertealte, verpflichtende Tradition einer in Freiheit beschworenen Gemeinschaft. Für ihn wurde in Schwyz sogar das Bundesbriefarchiv als Gedächtnisort eröffnet. Und auch wenn unlösbare Interpretationsprobleme dafür sprechen, dass die Bedeutung dieses Dokuments in neuerer Zeit wahrscheinlich erheblich überschätzt worden ist, ändert dies nichts am grossen kulturellen Wert des Bundesbriefs.

Heute noch wird der 1. August als „Geburtstag der Schweiz“ ausgiebig gefeiert. Kinder tragen Lampions durch die Strassen, Höhenfeuer werden gezündet und Feuerwerke erhellen den Nachthimmel. Nicht zu vergessen die Feier auf dem Rütli am Vierwaldstättersee, dem Schauplatz des „Rütlischwurs“, und der dazugehörigen Rede des Bundespräsidenten.

Hier finden Sie eine deutsche Übersetzung des Bundesbriefs von 1291. (Quellen: Bundesbriefmuseum Schwyz, www.admin.ch)

Alles ist selbst gemacht

Den 1. August-Brunch hat der Schweizer Bauernverband 1992 ins Leben gerufen. Seit 2016 ist auch die Familie Schwarz mit dabei. Das Bedienen von Gästen liegt ihnen schon fast im Blut, haben Anita und Hanspeter doch 27 Jahre lang ein Bergrestaurant im Emmental geführt. Und jetzt hat auch ihre Tochter die Wirteprüfung erfolgreich bestanden. “Uns ist es wichtig, dass sich alle Gäste bei uns wohl fühlen, da gehört auch mal ein Extrawunsch dazu”, meint Hanspeter Schwarz.

Ob Rösti mit Spiegelei, Alpkäse oder hausgemachtes Brot mit Konfitüre – alles ist hausgemacht. “Mit dem Brunch möchten wir der Bevölkerung die regionalen Produkte schmackhaft machen, sodass wieder vermehrt direkt beim Produzent eingekauft wird”, erklärt Hanspeter Schwarz. Die Konfitüre enthält eigene Früchte, das Fleisch ist von den eigenen Tieren und der Alpkäse aus der Milch der eigenen Kühe hergestellt.
Für das grosse Buffet am Nationalfeiertag wird die ganze Woche zuvor dekoriert, gekocht und gebacken. Ein Gutes hat die Sache allemal, meint Herr Schwarz, der immer für einen Spass zu haben ist: “Wenigstens wird so wieder mal alles aufgeräumt und geputzt.”

Jetzt anmelden

Gemeinsam mit den Helfern richten die Gastgeberfamilien alles liebevoll her, damit es für ihre Gäste perfekt ist. Damit es weder an Platz noch an Käse, Fleisch oder Rösti mangelt, ist eine Anmeldung bis 30. Juli direkt bei der Bauernfamilie erforderlich. Wenn Sie also am diesjährigen Nationalfeiertag ein gluschtig-frisches Zmorge auf dem Bauernhof geniessen möchten, können Sie sich jetzt bei der gewünschten Bauernfamilie anmelden unter www.brunch.ch.

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